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Ein Weltunternehmen aus Unterkirnach

Veröffentlicht am 22.10.2015 in Pressemitteilungen

Werkrundgang Wahl

SPD-Landtagskandidat Henning Keune besucht die Firma Wahl

Henning Keune, Landtagskandidat der SPD, ist dabei, seinen Wahlkreis Villingen-Schwenningen noch intensiver kennen zu lernen. Die Jungsozialisten in der SPD beschäftigen sich gerade mit dem Thema ‚Regionale Unternehmen‘ und haben den Werksbesuch bei der Firma Wahl in Unterkirnach vorbereitet.

Für die Führung durchs Werk und die anschließende Gesprächsrunde hatten sich der Geschäftsführer Ewald Grimmeisen, Produktionsleiter Michael Czech und Personalchef Thomas Klaffke Zeit genommen. Interessant war die Geschichte der Firma. 1946 wurde die Firma Moser in Unterkirnach gegründet. Unter den Elektrogeräten, die sie herstellte, waren auch Geräte für das Friseurhandwerk. 1996 übernahm das amerikanische Unternehmen Wahl die Firma Moser. Fortan konzentrierte man sich in Unterkirnach ganz auf Profimaschinen für das Friseurhandwerk, aber auch auf Schermaschinen für die Tierpflege. Der Name Moser blieb als Name für eine Produktlinie erhalten. Die ‚Moser 1400‘ erreicht eine jährliche Stückzahl von knapp zwei Millionen. Die Firma hat von der Übernahme profitiert. Die Belegschaft wuchs von etwa 170 auf heute 210 Arbeitskräfte.

Von Unterkirnach aus wird der Markt Europas, des Nahen und Mittleren Ostens und Nordafrikas beliefert. Der Exportanteil beträgt 87 Prozent. Beim Werksrundgang fiel die hohe Flexibilität bei den Arbeitsabläufen auf. Je nach Nachfrage wird in der Produktion im Zwei- oder Dreischichtbetrieb gearbeitet. Beeindruckt hat auch die Fertigungstiefe. Vom Stahlband ausgehend wird die gesamte Fertigung bis zum Scherkopf im Werk geleistet, ebenso die Endmontage. Vorgefertigte Teile und Komponenten kommen aus Ungarn und China.

Auch für ein Unternehmen im idyllischen Unterkirnach sind Produktpiraterie und Produktspionage ein Thema. Deshalb durfte Stadtrat Bernd Schenkel beim Rundgang nur ausnahmsweise fotografieren – aber bitte keine Videos von den Fertigungsprozessen. Vom indischen Markt berichtete Geschäftsführer Ewald Grimmeisen in diesem Zusammenhang: “Hier gibt es einen ausgeprägten Markt für Imitate. Die Imitate werden dort zu Spottpreisen angeboten.“

Für Henning Keune war die Frage nach Ausbildung und Arbeitskräftemangel wichtig.

Wahl bildet regelmäßig aus. Meist kommen die Auszubildenden mit Mittlerer Reife oder mit Abitur. Angeboten wird auch ein duales Studium. Gesucht werden zur Zeit Werkzeugmacher und Elektroniker. Die Fluktuation ist gering, die Arbeitskräfte kommen etwa zur Hälfte aus Unterkirnach und VS.

„Wo hat die Firma Wahl Wünsche an die Landes- und Kommunalpolitik?“ war Henning Keunes Abschlussfrage. Die Notwendigkeit des schnellen Internets steht hier eindeutig an erster Stelle, aber auch der Bürokratieabbau ist ein zentrales Anliegen – sicher nicht nur für die Firma Wahl.

Das Bild zeigt: Produktionsleiter Michael Czech (rechts) erläutert die Produktionsschritte beim Schleifen des Scherkopfs. Von links: SPD-Kreisvorsitzender Jens Löw, Juso-Vorsitzender Daniel Künkel, SPD-Landtagskandidat Henning Keune.